Sport ragt in sämtliche Bereiche unseres Lebens hinein, fördert Integration, Inklusion, Gesundheit und Lebensqualität. Als sportpolitische Fachsprecherin möchte ich den Sport weiter stärken, auch durch Investitionen in die Quartiere und Sportstätten als Orte der Begegnung.
Juliane Timmermann
Aus dem SPD-Regierungsprogramm 2020-2025:
Hamburg als „Active City“
Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten investieren in den Sport, damit in einer wachsenden Stadt auch die Lebensqualität mitwächst. Sport und Bewegung sorgen im Großstadtleben für Ausgleich, Entspannung, Gesundheit, Mobilität und Lebensfreude. Wie keine andere gesellschaftliche Kraft führt der Sport gleichzeitig Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Lebensgeschichte, sozialen und kulturellen Prägungen zusammen und fördert Respekt und Toleranz.
Mit der „Active City-Strategie“ haben wir dem Sport in Hamburg eine neue, größere Bedeutung gegeben. Sport und körperliche Aktivität sollen für alle, überall in der Stadt und zu jeder Zeit möglich sein. Mit unserer umfassenden Sportförderung wollen wir attraktive, wohnortnahe, leicht zugängliche und bezahlbare, vielfach kostenlose Sportangebote schaffen und möglichst viele Hamburgerinnen und Hamburger zur Bewegung motivieren. Deshalb haben wir die Investitionen in die Sportanlagen seit 2011 auf einen Höchststand von mehr als 60 Millionen Euro jährlich gesteigert.
Uns ist zudem wichtig, dass die öffentlichen Schwimmbäder (Bäderland) für alle zu erschwinglichen Eintrittspreisen offen stehen. Deshalb werden wir den Beginn der kommenden Wahlperiode nutzen, um die Eintrittspreise (Tarifstruktur) für die Schwimmbäder von Bäderland Hamburg sozial- und familienfreundlich zu überarbeiten und auszugestalten. Dabei werden wir die Ausweitung der 3
bzw. 1,5-Stundentarife auf volle Tage sowie eine Kopplung der Tarifentwicklung an die allgemeine Teuerungsrate berücksichtigen.
Das Herz des Hamburger Sports schlägt in den über 800 Vereinen. Starke Quartiersvereine sind wichtig für starke und sozial stabile Quartiere. Deshalb haben wir die jährliche Förderung der Sportvereine und -verbände deutlich auf über zehn Millionen Euro erhöht. Wir wollen auch weiterhin in die Leistungsfähigkeit unserer Vereine investieren, damit sie noch erfolgreicher arbeiten und möglichst viele zusätzliche Mitglieder aufnehmen können. Wir wollen sie deshalb in ihrer Rolle als zentraler Begegnungsort und Träger sozialer Angebote im Quartier bestmöglich unterstützen.
Es ist Ausdruck unserer ganzheitlichen Stadtentwicklungspolitik, dass wir die Entwicklung neuer Quartiere auch immer für die Steigerung der Lebensqualität mit neuen Ansätzen im sozialen
und auch im Sportbereich verbinden. Mit Oberbillwerder realisieren wir einen „Active City“- Modellstadtteil, in dem sich großzügige Sportanlagen mit einer bewegungsfördernden Quartiers- und Freiraumplanung verbinden.
Über solche Modellprojekte hinaus wollen wir insgesamt die kostenfreien Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum ausbauen und Schritt für Schritt ein flächendeckendes Parksportangebot für Hamburg schaffen. Zum selbstverständlichen Stadtbild sollen Fitnessstationen in öffentlichen Grünanlagen ebenso gehören wie beleuchtete Joggingstrecken, Street Sport-Angebote oder moderne Mehrgenerationenspielplätze, in denen Bewegungsangebote für Kinder, Erwachsene und ältere Menschen integriert sind.
Insbesondere die Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen wollen wir ausbauen, z. B. durch mehr „Bewegungskitas“ und „Bewegte Schulen“ mit „bewegten“, d. h. bewegungsfördernd gestalteten Schulhöfen.
Unter dem Leitbild „Sport für Alle“ investieren wir nicht nur in die Modernisierung der bezirklichen Sportplätze und der Vereinssportanlagen, sondern auch in barrierefreie Sportstätten und Reha- Sportangebote. Gleichzeitig profitiert der Sport von unserem massiven Schulausbauprogramm in besonderem Maße. Die Sportvereine und Sportverbände können die aktuell 564 Schulsporthallen gebührenfrei mitnutzen – dabei soll es bleiben. Bis 2022 wollen wir mit einer Sporthallenoffensive rund 200 Millionen Euro investieren und weitere rund 60 Sporthallen mit 80 Feldern bauen. Gleichzeitig werden 76 Hallen mit 90 Feldern saniert.
Damit Sportvereine für ihre wichtigen Aufgaben bedarfsgerecht ausgestattet sind und insbesondere in den Bereichen Inklusion, Integration, Nachwuchsarbeit und soziale Arbeit im Quartier noch mehr tun können, wollen wir die Förderung der Vereine und Verbände verstärken.
Nicht nur beim Sport gilt: Hamburg ist Hauptstadt des ehrenamtlichen Engagements. Wir wollen das Ehrenamt im Sport noch attraktiver machen. Dazu gehört, für die Ehrenamtlichen, für die Trainerinnen und Trainer sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter mehr Anerkennung zu erreichen. Wir wollen uns deswegen im Bund dafür einsetzen, dass die steuerliche Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale angehoben sowie weitere Verbesserungen und Erleichterungen im Gemeinnützigkeitsrecht erfolgen. Davon profitiert der Sport, aber eben auch die vielen tausend anderen Ehrenamtlichen in unserer Stadt.
Breiten- und Spitzensport sind keine Gegensätze sondern stärken sich gegenseitig. Zu unserem Selbstverständnis als „Active City“ gehört auch die Ausrichtung begeisternder Spitzensportveranstaltungen in unserer Stadt. Große internationale Sportereignisse schaffen Aufmerksamkeit und werben für den Sport, sie motivieren den Nachwuchs und erzeugen Gemeinschaftserlebnisse.
Wir wollen die Rahmenbedingungen für den Leistungssport in unserer Stadt weiter verbessern und insbesondere den hocherfolgreichen Olympiastützpunkt in Dulsberg modernisieren, erweitern und zu einem echten „Schaufenster des Leistungssports“ für Hamburg ausbauen.